Zwischen eleganten Gebäuden aus der Kolonialzeit und historischen Shophouses stehen architektonisch beeindruckende Grossbauten. Dschungelartige Grünanlagen wachsen neben künstlich angelegten Wasserreservoirs und breiten Schnellstrassen. Teure Einkaufszentren und Gourmet-Restaurants ergänzen das Angebot der wuseligen Märkten und Food-Courts.
Dazu kommt die einzigartige ethnische und kulturelle Vielfalt: Man kann zu Fuss von Little India in die Arab Street und nach Chinatown laufen. Irgendwo dazwischen liegt der Central Business District, der mit seinen Glastürmen wie eine hochmoderne westliche Metropole wirkt. Wer Asien mit einer Prise Europa erleben möchte: Hier ist es. Perfekt gewürzt und sehr spannend.
Singapur, der Insel- und Stadtstaat südlich vor Malaysia, ist auch ein globales Finanzzentrum. Im kolonialzeitlichen Zentrum der Stadt liegt der Pandang, der seit den 1830er-Jahren als Cricket-Platz genutzt wurde und heute von prachtvollen Gebäuden wie dem Rathaus mit seinen 18 korinthischen Säulen umgeben ist. Im chinesischen Viertel Chinatown von ca. 1820 liegt der rot-goldene Buddha Tooth Relic Tempel.
Die Abreise aus Kuala Lumpur ging recht zügig vonstatten. Doch Malaysia Airlines hat wohl Probleme mit ihrem Informationssystem. Nach dem Einchecken saßen wir schön gemütlich in deren Lounge mit Blick hinaus aufs Flugfeld. Die plötzliche Information, dass das Boarding 40 Minuten früher beginnt, scheuchte uns hoch. Sollten wir früher in Singapur landen? Tatsächlich war es so, dass wir dann vor dem Gate auf den unbequemeren Sesseln saßen und erst die Passagiere der früheren Flügen abgefertigt wurden. Auch unsere Flugzeug-Crew vertrieb sich hier die Zeit, der Grund: Es fehlte das Flugzeug.
Abgehoben haben wir dann tatsächlich eine Viertelstunde später und auch die Landung in Singapur verzögerte sich. Dieses Mal mussten wir auch auf unsere Koffer warten, entsetzlich. Anschließend folgte das gewohnte Spiel: Dank der Vorinformation von Thomas suchten wir im Flughafen zuerst nach Automaten, die uns das aufladbare „Plastik“ verkaufte. Dann ging es eine Station mit der grünen U-Bahn Linie, anschließend vierzehn Stationen mit der blauen und schon waren wir in Chinatown in Singapur. Nur wenige Meter von unserem Hotel, dem Park Royal Collection, entfernt kamen wir wieder ans Tageslicht. Auch hier fahren die U-Bahnen autonom, sind aber kürzer. Dafür aber häufiger getaktet.








Wir hatten nur noch eine Stunde um uns, nach dem wir unser Gepäck aufs Zimmer im vierzehnten Stock gebracht hatten, im Hotel umzusehen. Swimmingpool und großartige Gartenanlage im fünften Stock, erst ab diesem Stockwerk ist das eigentliche Hotel mit den Gästezimmern auf Säulen aufgestellt. Der ganz besondere Bereich mit Lounge und Restauration im 16. Stock ist dieses Mal nur für besondere Gäste, zu denen wir nicht gehörten.















Singapur liegt ebenfalls in den Tropen und der Tag beginnt hier um 6:00 Uhr und die Nacht um 18:00 Uhr. Die Dämmerungszeit ist hier noch kürzer, man könnte fast annehmen, dass hier jemand das Licht ein- und ausschaltet.



Ein paar Pizza-Stücke aus dem benachbarten Shop war unser Abendessen, denn gegessen hatten wir heute eigentlich schon genug. Hier im Hotel wollten sie für das Abendbuffet sechzig Euro pro Person. Das wussten wir aber vorher schon, dass Singapur mit Abstand die teuerste Stadt ist. Mit einem Kurs von 1,45 $ für den Euro liegt auch die Währung sehr hoch. Obwohl nur 45 Minuten Flugzeit für die Strecke vom Norden der Insel in den Süden ist der ganz Tag drauf gegangen. Zwei Kingsize Betten versprachen einen erholsamen Schlaf.
Tag 1
Binnen kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Handelszentren der Welt gewachsen, mangelt es in Singapur seit Jahren an Platz. Komplexe Konzepte sollen helfen, auf der begrenzten Fläche neue Erholungsgebiete und Grünanlagen zu erschließen. Welche Früchte die bemerkenswerte Stadtplanung bereits getragen hat, zeigt sich bei einem Besuch der Sehenswürdigkeiten von Singapur. Ehrgeizig entwickelt die Stadt smarte Viertel, bepflanzt karge Dächer und begrünt grauen Beton. Die Autos werden zunehmend in den Untergrund verbannt.
Heute wurden wir beim Frühstücksbuffet wieder verwöhnt. Unsere Bäuche waren bereits vollgestopft mit leckeren Sachen, als wir auf dem Weg zu unser Zimmer noch viele weitere entdeckt haben. Da ist z. B. wieder Lachs, viele andere Früchte und nicht nur Wassermelone. Das Angebot war so vielfältig wie die Bevölkerung in der Stadt, chinesische Gerichte und auch japanische wie Sushi. Fast hätte Thomas laut aufgeschrien, als er auf der Bestellliste für den Koch auch Egg Benedict entdeckte.


Große Pläne für heute hatten wir nicht. Auf unserer Entdeckungstour durch Chinatown besuchten wir den Hindu Tempel Sri Mariamman und Buddha Tooth Relic Temple, in dem wird ein Zahn von Budha aufbewahrt.












Dann schauten wir ins Maxwell Food Centre, das eins der Haker Center der Stadt ist. Entdeckten kleine grüne Wege nur für Fußgänger und Sportler und – für frei laufende Hühner, die teilweise auch Kücken hatten. Unser Weg führte uns auch zur U-Bahn-Station „Chinatown“, die nur dreihundert Meter vom Hotel entfernt liegt. Villeroy&Boch hat ebenfalls ein Geschäft hier, das angebotene Porzellan verwendet man jedoch nur in WCs und Badezimmern.












Im Infinitypool des Hotels war auch heute außer uns kein Schwimmer, doch die Liegen drum herum erfreuten sich größter Beliebtheit.
Gegen Abend liefen wir vom Hotel aus in die andere Richtung zum Singapor River. Am Boat Quay haben wir bei einem Italiener lecker gespeist. Doch ich habe noch nie 76 € für zwei einheimische Bier (Tiger, 0,5 l), eine Pizza und Pasta Bolognese bezahlt. Ist schon ein teures Pflaster. Wir drehten noch eine Runde am Fluss und verschwanden ohne weitere Genüsse wieder auf unserem Zimmer.















On this historic site Sir Thomas Stamford Raffles first landed in Singapore 0n 28th January 1819 and with genius and perception changed the destiny of Singapore from an obscure fishing village to a great seaport and modern metropolis.
An diesem historischen Ort landete Sir Thomas Stamford Raffles am 28. Januar 1819 erstmals in Singapur und veränderte mit Genialität und Weitblick das Schicksal Singapurs von einem unbekannten Fischerdorf zu einem großen Seehafen und einer modernen Metropole.
Tag 2
Eine Welt, die anmutet wie das blühende Fantasy-Universum in James Camerons „Avatar“: Mit ihren Farben, Formen und Lichtern wirken die Gardens by the Bay wie eine futuristische Traumlandschaft. Aus Sand, Beton und Stahl entstand der Boden für die Bepflanzung des Quartiers, die noch nicht abgeschlossen ist.
Nachdem wir uns durch ein besonderes wie auch ausgewogenes Frühstück für den Tag gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Gardens by the Bay. Auch hier liegen die Stationen der einzelnen U-Bahnen nicht beisammen. Die rote Linie hat zwar eine Station direkt im Park, um sie zu erreichen, mussten wir zu der Station beim Buddha Tooth Relic Temple.
Schon aus der Ferne ragen die bis zu 50 Meter hohen Supertrees gen Himmel. Die pilzartigen Gerüste sind mit mehr als 700 Arten Bromelien und Tillandsien, Farne und Orchideen begrünt. Die 18 Bäume spenden nicht nur Schatten, sondern funktionieren auch als Wasseraufbereitungs- und Photovoltaikanlage. In etwa 22 Meter Höhe führt ein Skywalk durch die tropische Welt im Wolken-Wald.
Es ist schon beeindruckend, was hier auf die Beine gestellt worden ist. Wir schlenderten am Singapore River in Richtung der Supertrees. Auch hier wurde unter diesen ein Weihnachtsmarkt aufgebaut, nur die angebotenen Gerichte unterscheiden sich doch sehr deutlich von denen, die wir gewohnt sind. Mit Grummeln im Bauch bestieg ich den Fahrstuhl, um auf den Skywalk zu gelangen. Doch oben hatte ich keine Probleme und ich konnte mich auf voll auf den faszinierenden Ausblick konzentrieren. Weitere Worte spar ich mir, Bilder sagen hier deutlich mehr.











Miniatur-Orchideen wachsen in einem geheimen Garten und Stalaktiten im Kristallberg. Im Zentrum des Cloud Forest ragt ein 35 Meter hoher, mit duftenden Blumen und Gewächsen bepflanzter Berg empor, von dessen Spitze rauschendes Wasser zu Boden fällt. Am Fuße verwandelt sich das Wasser in erfrischenden Nebel und benetzt Moose und Farne.
Uns war auf dem Skywalk warm geworden und so brauchten wir dringend eine Abkühlung. Von innen besorgte das ein Vanillemilchshake von außen der klimatisierte Raum der Shake Shack Filiale. Als wir den Innenraum des Cloud Forest betraten, wurde mir kalt. Kühle Luft mit einer hohen Luftfeuchtigkeit schlug uns entgegen, daran war auch der große Wasserfall beteiligt, an dessen Fuß wir standen. Doch was wir hier zu sehen bekamen, war so fantastisch, dass uns sehr schnell wieder warm wurde. Auf einem Rundweg wurden wir sanft in die Höhe geführt. Den tatsächlichen Gipfelsturm übernahm dann ein Fahrstuhl. Der sanfte Weg hinunter entsprach in etwa dem des Wassers. Gut, die Konstruktion ließ sich nicht immer verbergen, doch man hatte sich alle Mühe gegeben und – die Pflanzenwelt einmalig.





















Die jüngste Sehenswürdigkeit ist die in vier Welten unterteilte Floral Fantasy. Hinter den Türen des Flower Dome prangen an Decke, Wänden, Böden und Fenstern kunstvolle Arrangements gepflanzter, konservierter und getrockneter Blumen. Im größten gläsernen Gewächshaus der Welt herrscht ein mildes, trockenes Klima – ideal für Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, Südafrika, Australien und der südlichen USA.





Erneut hatten wir uns mit einem Milchshake verwöhnt, doch dieses Mal nur, um uns auf einem Sitzplatz auszuruhen. Danach ging es in das nächste Gewächshaus. Entlang bekannter und auch unbekannter Pflanzen verlangte der Körper sein Tribut. Die Füße brannten und so machten wir uns bald auf den Heimweg. Das Abendessen fiel aus, wir waren einfach zu müde.
Tag 3
Von dem kräftigen Gewitter und Regen vergangene Nacht gab es heute Morgen keine Spuren, alles sah so aus wie immer, die Gehwege und Straßen waren ebenfalls trocken. Ein ausgiebiges Frühstück war unser Startkapital für den Tag, denn auch heute sind wir viel auf den Beinen. Ich hätte heute ja etwas anderes gemacht, doch Thomas hat den botanischen Garten vorgeschlagen – also – mit dem größten Vergnügen.
Von der Blauen Linie der U-Bahn ließen wir uns hinbringen, das war vom Hotel aus nur ein kurzes Stück zu laufen. Wir versuchten einen Spaziergang durch das indische Viertel, zwängten uns durch die schmalen Wege zwischen den Marktständen. Seltsame Gerüche haben uns jedoch rasch von dort vertrieben. Also weiter mit der U-Bahn zum Seiteneingang des Botanischen Garten.



Singapurs Botanischer Garten ist einer der wichtigsten in Asiens. Er ist 74 Hektar groß und 2015 wurde ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Der Tembusu-Baum ist Berichten zufolge über 150 Jahre alt. Während der Blütezeit öffnen sich seine cremeweißen Blüten bei Sonnenaufgang und verbreiten einen starken Duft. Derzeit gibt es in den Gärten mehr als 40 historische Bäume.
Abseits der Hauptstrecken wird die Anlage natürlich gepflegt, das heißt, es bleibt auch mal was liegen. Es ist eine riesige und wunderschöne Anlage, hat besonders auf den Hauptstrecken schon eher ein Park ähnliches Aussehen. Wird sicherlich so gewünscht, doch ich fand es schade. Die riesigen gepflegten Rasenflächen hätten einem Golfplatz besser zu Gesicht gestanden.














Zu den Highlights des Botanischen Gartens zählt u. a. der Nationale Orchideengarten mit der größten Orchideenausstellung der Welt, die über 60.000 Pflanzen und Orchideen umfasst.
Ähnlich verhielt es sich mit dem viel gepriesenen Orchideen Garten. Hier wird im Gegensatz zum Garten Eintritt verlangt. Unzählige wunderschöne Orchideen standen oftmals mehrere Reihen hintereinander. Es war offensichtlich, dass nur die blühenden Exemplare hier einen Platz bekamen. Riesige Phalaenopsis Exemplare klauten den vielen zarten Orchideen die Show, doch gerade letztere waren es, die mich hierher gezogen haben. Natürliche Anordnung von Orchideen, Farnen, Bromelien waren aber dann auch noch zu finden.Auf dem Hauptweg verließen wir die Anlage, die trotz meiner Anmerkungen immer wieder ein Besuch wert ist. Außerdem haben wir längst nicht alles gesehen. Wir nahmen für den Rückweg die Braune U-Bahn-Linie zurück, deren Haltestelle lag direkt vor dem Haupttor des Gartens. Dafür mussten wir aber dann das bekannte Stück von Maxwell zum Hotel laufen. Letztendlich war es also gehupft wie gesprungen.















Am Abend auf der Suche nach einem Restaurant, das uns ansprach, untersuchten wir erst einmal die Nachbarschaft. Von unserem Hotelfenster schauen wir immer auf paar niedrige Häuser, dessen Straße abgedeckt durch Folie von uns nicht eingesehen werden kann. Hier entdeckten wir einige kleiner Restaurationen, meist der Richtung thailändisch, chinesisch, japanisch. Einheimisches ist nicht dabei.
Bei einem Japaner bestellten wir uns Udon Nudeln, für Thomas zusätzlich mit Rind und für mich Garnelen. Von den drei möglichen Chilis für die Schärfe akzeptierten wir eine, das war für uns schon scharf genug. Ein Bier kostet auch hier schon mehr als 8 Singapur Dollar, also gab es nur eine Cola Zero.
Nach dem Essen schlenderten wir noch ein Stück weiter und mussten dabei feststellen, dass im oberen Teil der Straße nur noch Alkohol in jeglicher Form konsumiert wurde. Außerdem war es hier tierisch laut, Thomas plagte mal wieder sein Rücken und so zogen wir uns auf unser Zimmer zurück.





Tag 4
Hm, schon wieder zu viel gefrühstückt – es ist hier aber einfach zu lecker. Thomas plagte sein Rücken, also gab es heute keine ausgedehnten Spaziergänge. Nur seinen Traum von einem Tag auf dem Zimmer habe ich gestrichen, dafür ist das Wetter hier viel zu schön.
Ein Rundgang an Singapurs River war unser heutiges Programm, unser Hotel steht ungefähr in der dritten Reihe dazu, ist aber vom Fluss aus gut zu sehen. Wir waren ja schon einmal an seinem Ufer, also kannten wir den Weg.
Auf breiten Gehwegen, die wir uns hier nur mit Klapprad- und Rennradfahrern teilen müssen, ging es bis ans Ufer. Wir hätten die Straße nicht zu überqueren brauchen, denn für die Uferpromenade wurde sie extra untertunnelt. Wir waren für unsere Verhältnisse früh gestartet, doch es war schon sehr warm, besonders direkt in der Sonne.

Klar, dass wir am Flussufer nicht alleine sind, doch geführte Besuchergruppen in großen Massen hatten wir nicht erwartet. Dafür war es in der Restaurant-Zeile noch leer, nur ab und zu blickte ein Angestellter beim Reinigen der Tische auf und fragte uns, ob wir was zu trinken haben wollen.
Wir wechselten dann auf die andere Seite des Flusses, hier überrannten uns keine Besuchergruppen mehr. Wir konnten in aller Ruhe die aufgestellten Plastiken begutachten und auch die Gedenksäulen der wichtigen Männer dieser Stadt durchlesen. Sitzbänke gab es hier auch genug, nur einzelne davon waren belegt.













Esplanade – Theatres on the Bay, wir haben es von weitem für eine Mall gehalten, erinnert von außen an eine Durian. Die Frucht ist in Taiwan, Kuala Lumpur und hier auf den Hotelzimmern wegen ihres „angenehmen“ Geruchs verboten. Ganz schön auffällig ist das aus zwei runden Konstruktionen bestehende und mit über siebentausend dreieckigen Aluminiumscheiben aus Sonnenschutzglas verkleidete Gebäude. Auch die Einwohner haben es „Durian“ getauft, weil die Zwillingsgebäude der stacheligen Tropenfrucht ähnlich sehen, die es nur in diesem Teil der Welt gibt.

Leider haben wir auf unserem Weg kein einladendes Café entdeckt. Aber in der Nachbarschaft zum Hotel gab es kleine Läden und da erstanden wir süße Teile, die gerade aus dem Ofen kamen. Inzwischen war es sehr warm, also verschwanden wir auf unserem Zimmer.
Gegen Abend zogen wir noch einmal los, fast den gleichen Weg, den wir heute tagsüber schon gemacht hatten. In einer fast auf dem Weg liegenden Mall verdrückten wir einen Burger. Außer dass es eine Miniaturausgabe eines Burgers war und die Soße zu den Pommes mit drei Chilis hätte gekennzeichnet werden müssen, gibt es nichts zu erwähnen.
Wir wollten uns die Spectra – A Light & Water Show anschauen. Angepriesen wird es als „opulentes nächtliches Spektakel mit Fontänen, Lasern und Lichtprojektionen zu Musik vor der Skyline der Stadt“. Wir saßen mit vielen anderen Interessierten auf der anderen Seite der Bay, doch von hier aus war so gut wie nichts zu sehen. Ist das Spektakel inzwischen nicht mehr so groß? So weit waren wir davon nun auch nicht entfernt. Wie gut, dass im Kühlschrank des Hotelzimmers noch ein Stück Schokolade auf uns wartete. Das war nun wirklich was Positives an diesem Abend.






Tag 5
Singapur, der Insel- und Stadtstaat umfasst 64 vorgelagerte Inseln, die die Hauptinsel umringen. Dazu gehören Sentosa (die größte der 63 Inseln), Pulau Ubin, St John’s Island und Sisters‘ Islands. Sentosa ist durch Landgewinnung deutlich vergrößert worden. Die ehemals als britischer Militärstützpunkt genutzte Insel ist heute mit vielen Gärten und zahlreichen Vergnügungsmöglichkeiten ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung Singapurs und die Touristen.
Sentosa war unser heutiges Ziel, die Insel bietet viel, doch wir wollten nur zum S.E.A. Aquarium, das wir leicht mit der Monorail erreichen konnten. Das Meeresaquarium beherbergt mehr als 100.000 Meerestiere von über 1.000 Arten in 45 verschiedenen Lebensräumen. Der Besucher kommt u. a. Haie, Quallen, Stachelrochen, Moränen und viele anderen exotischen Meerestiere ganz nah. Mehrere Fenster bieten Einblick in das Aquaristlabor, in dem sich die Planktonkulturanlagen. Hier erhält man intimen Einblick in die Art und Weise, wie Aquarianer junge Meerestiere züchten, pflegen und versorgen.
Heute waren viele Besucher im Aquarium und es gab sogar Wartezeiten, wenn wir durch ein bestimmtes Fenster schauen wollten. Auch im Ruhebereich unmittelbar vor dem größten „Fenster“ waren die Sitzbänke alle belegt. Der Hörsaal ähnliche Aufbau dieses Bereiches ermöglicht dem Besucher, sich auch auf dem Boden sitzend anzulehnen. Heute ist Freitag, doch ich denke, das ist hier immer so und an bestimmten Tagen vielleicht noch schlimmer.














Am Abend zog es uns wieder zum Fluss, auch wenn es dort nicht viel kühler war. Hier tobte der Bär, ob das am Freitagabend lag, kann ich nicht sagen. Dieses Mal spazierten wir am Quay entlang. Hier verliert man leicht die Übersicht, soviele Restaurants, Cafés und Bars, letztere teilweise mit Livemusik.
Französische Küche sollte es heute Abend sein, wenn auch nicht gerade Escargot de Bourgogne, die beim Jules Epicurean French Cuisine auch auf der Speisekarte stehen. Wir wählten eine Platte für zwei mit Lamm-, Hähnchenkeule, Garnelen. Salat und Pommes. Aufgrund des Fehlers von einem der Kellner verzögerte sich unser Essenb erheblich, dafür gabs Freibier. Typisch französisch wurde nicht viel serviert, dafür aber sehr schmackhaft. Jeder von uns hatte inzwischen fast ein Liter Bier intus, dementsprechend war der Platz im Magen sehr eingeschränkt.





Tag 6
Heute nun war es so weit, der Umzug innerhalb Singapurs stand an. Nicht dass wir unzufrieden waren mit unserem bisherigen Hotel, nein keineswegs. Nur einmal in dem Pool vom Marina Bay Sands schwimmen, das hatten wir auf unserer Agenda. Die Poolbenutzung ist jedoch nur Hotelgästen gestattet, ebenso dürfen auch nur die oberste Etage betreten.
Der Umzug nahm fast den ganzen Tag in Anspruch, dabei ist das Hotel nur drei U-Bahn-Stationen entfernt. Das Zimmer wird offiziell erst um 15:00 Uhr freigegeben, im alten Hotel ist der Aufenthalt auf dem Zimmer nur bis 12:00 Uhr gestattet.
Wir haben uns also auf einen Mallbesuch mit Gepäck eingestellt – mindestens drei Stunden lang. Nach einem komplexen Eincheckprozess im Marina Bay Sand wurden uns die Koffer abgenommen mit der Zusage, wenn das Zimmer fertig ist, dass die Koffer dort hingebrachte und wir per Mail benachrichtigt werden. Mit einer vorläufigen Hotelkarte erhalten wir Zutritt zum Observationsdeck im 55 Stockwerk.
Das Hotel hat drei Türme, die einem Kartendeck nachempfunden sind, sie haben alle getrennte Zugänge und die Fahrstühle hinauf sind ebenfalls in Bereiche unterteilt. Mit vier von denen gelangt man bis zum 21 Stockwerk, weitere vier ermöglichen den Zugang vom 21. bis zum 55. Stockwerk. Die Suiten ab dem 33. Stockwerk bis ganz hinauf werden mit drei weiteren erreicht. Die Benutzung wird über die Hotelkarte freigegeben.
Die Besonderheit bei den drei Fahrstühlen für die Besucherplattform (Observationsdeck): Der Zugang befindet sich nur im Turm drei und ist nur von außen zugänglich. So hält man die Besucherströme von den Hotelgästen fern. Doch es lohnt sich, der Ausblick da oben ist schon mal phänomenal. Auch wenn für die Besucher nur ein kleiner Teil zur Verfügung steht, kann man in jede Richtung schauen und verhungern muss man da oben auch nicht.














Anschließend machten wir uns auf den Weg in die zum Hotel gehörende Mall. Ein weiter Weg von Turm drei bis zum Zugang zwischen Turm ein und zwei. Hier hat man sich einiges einfallen lassen. Ein riesiger Bildschirm im Boden bot nicht nur den Kindern viel Spaß. In der Mall verläuft ein Kanal, auf dem man sich mit einem Boot herumfahren lassen. Apple hat hier eine Glaskuppel ins Wasser vor der Mall bauen lassen, die nur über einen Unterwassertunnel betreten werden kann.





Wir waren noch in der Mall unterwegs, als die Message kam, dass wir auf das Zimmer können. Bis wir dann aber wieder an der Rezeption waren, war es schon deutlich nach 15:00 Uhr.
Wow, unser Zimmer, fast gestaltet wie eine Suite hatte bodentiefe Fenster über die gesamte Raumbreite. Vor uns lag die Bay und am gegenüberliegenden Ufer die Innenstadt von Singapur. Übrigens, die Gardinen und Übergardinen öffnen sich automatisch, wenn man das Zimmer betritt und schließen sich, wenn sich keiner mehr im Zimmer aufhält.
Badezimmer mit Wanne, separatem Duschraum mit Sitzbank und ebenfalls extra die Toilette mit – automatischen Service, so wie wir es schon in Süd-Korea kennengelernt hatten – nur noch komfortabler. Z. B. öffnet sich der Deckel beim Betreten des Raums. Popodusche nur vom Feinsten und um die Reinigung braucht man sich auch nicht kümmern, wird erledigt, sobald man den Raum verlässt.












Die Erkundigung des Zimmers und des Badezimmers erfolgte jedoch erst abends. Endlich auf dem Zimmer gab es für uns nur eins: Die Koffer auf und hinein in die Badehose. Dann nichts wie hinauf auf in den 57. Stock. Der Infinitypool ist wirklich unglaublich. Nicht nur, dass er riesig ist, er unterteilt sich in drei Becken und überall hat man uneingeschränkte Sicht auf die Stadt hinunter.




Abendessen gab es für uns nur an der Bar des Spago Bar & Lounge, die Tische waren bereits reserviert. Thomas bestellte sich einen Burger und für mich gab einen Salat, beides sehr lecker.







Als letztes für heute schauten wir uns die Lasershow vor der Mall an. Die Show ist in vier Teile unterteilt und dauert fünfzehn MInuten. Ich grinste heimlich in mich hinein, konnte den Gedanken nicht loswerden, dass am gegenüberliegenden Ufer sich wieder viele Menschen versammelt hatten, um wie wir zwei Abende zuvor etwas von der Show mitzubekommen …








Tag 7
Das Frühstück musste extra bezahlt werden. Wie alles in Singapur nicht gerade ein Schnäppchen, doch was solls. Jetzt erst in die Mall laufen und um etwas Geeignetes zu suchen, hatten wir auch keine Lust. Und ganz ehrlich, das Angebot war das Geld wert. Schade, dass wir nicht mehr so viel essen können.





Ein letztes Mal hieß es für Thomas laufen, laufen, laufen. Vom Pool aus hatte ich das geschichtliche Zentrum der Stadt ausmachen können und das wollte ich mir unbedingt noch anschauen. Heute ist Sonntag, wer jedoch glaubt, dass hier alles ruhiger abgeht, hat sich schwer getäuscht. Die U-Bahnen waren brechend voll. Die Malls haben geöffnet. Während die einen den Sonntag zum Shoppen nutzten, waren die anderen in den vielen Parks. Picknick ist hier wohl eine Volkssportart.
Von oben sah es nach einer kleinen Besichtigungstour aus, doch die einzelnen Objekte liegen doch nicht so dicht zusammen. Wir besichtigten zuerst den Raffles Place mit der Progress & Advancement Sculpture (Video).

Über die Cavanagh Brigde ging es auf die andere Seite des Singapore River. Erneut vorbei an Statue of Sir Stamford Raffles, dem Asian Civilisations Museum zur Victoria Concert Hall. Dann ging es auf der St. Andrew’s Road zum The Arts House at the Old Parliment und zur National Gallery Singapore. Den Abschluss unserer Tour bildet die St. Andrew’s Cathedral. Die Sonne machte uns schwer zu schafffen und so waren wir beide mehr als froh, als wir endlich wieder in diesen besonderen Pool springen konnten.










Thomas lies es sich nehmen zum Abschluss unserer Reise nochmal „fürnehm“ Essen zu gehen. Spago Dinning Room by Wolfgang Puck hatte um 19:00 Uhr noch einen Tisch für uns im Außenbereich, Kredenzt wurde uns ein Drei-Gänge-Menü. Doch das Hauptgericht war mal wieder der Ausblick über die Bay.













Tag 8
Eine unruhige Nacht liegt hinter uns. Vor Reisen kann ich sowieso nicht so gut schlafen und Thomas hat sich wohl eine Erkältung eingefangen. Wir waren froh, dass wir bis 12:00 Uhr auf dem Zimmer bleiben durften. Das Auschecken ging superschnell über die Bühne.
Der Weg über die Mall zur U-Bahn-Station war uns inzwischen schon vertraut. Die grüne Linie hat kurz vor dem Flughafen eine Baustelle und so mussten wir einmal mehr die Bahn wechseln. Viel zu früh kamen wir im Terminal 2 des Flughafens an und der Versuch, schon einmal die Koffer loszuwerden, schlug ebenfalls fehl. Somit wanderten wir mit unserem Gepäck zum Terminal 1 und von da zur dazugehörigen Mall. Da wir noch nicht gefrühstückt hatten, gab es hier ein Toast Benedict mit Räucherlachs, eine interessante Variante.
Den nun folgenden Programmpunkt hatten wir uns bis heute aufgespart, wussten wir doch, dass er bei der Abreise leichter zu erreichen ist. The Jewel in Singapur ist ein 40 Meter hoher Wasserfall. Der 135.000 Quadratmeter umfassende Rundbau entstand 2019 und ist ein Areal der Entspannung und des Konsums nicht nur für Umsteigepassagiere. Längst hat sich das extravagante Bauwerk auch zum Anziehungspunkt für Einheimische entwickelt.



Der anschließende Spaziergang durch die Mall und Terminal 1 hatte nur einen Zweck, Zeit totzuschlagen. Nach 19:00 Uhr versuchten wir es erneut bei der Lufthansa unsere Koffer loszuwerden und es klappte. Jetzt war der Weg frei für einen entspannten Aufenthalt in der SilverKris Lounge.
Um 23:50 Uhr sollte unser Flieger Richtung Frankfurt abheben. Zehn Minuten früher verließen wir die Lounge. Trotz Transportbänder war es doch ein ordentliches Stück bis zu unserem Gate. Doch es wurde eine Punktlandung. Das Boarding hatte bereits begonnen, wir konnten also so durchgehen und schon saßen wir auf unseren Sitzplätzen mit einem Glas Orangensaft in der Hand.
Bei der Buchung hat die Lufthansa uns zwei getrennte Plätze zugewiesen. Doch beim Einchecken konnten wir das noch beeinflussen. Beim Boarding erhielten wir unsere neuen Plätze. Die Lufthansamaschine Boeing 747-8 ist zweistöckig und wir hatten im oberen Deck Sitzplätze nebeneinander erhalten. Das war eine erneute Komfortsteigerung für uns, doch für Thomas leider immer noch nicht ausreichend. Er konnte immer noch nicht ausgestreckt schlafen.
Die 747-8 ist die größte Variante der 747 und Boeings größtes Flugzeug. Die gestreckte 747 Advanced wurde am 14. November 2005 als 747-8 eingeführt. Jungfernflug war am 8. Februar 2010 und der kommerzielle Betrieb des Verkehrsflugzeugs begann im Juni.
Eine Panne beim Betanken des Flugzeugs verzögerte den Abflug um mehr als eine Stunde. Trotzdem landeten wir in Frankfurt mit nur 18 Minuten Verspätung. Bis auf den langen Weg vom Flugsteig Z zum Gepäckband verlief alles optimal und so saßen wir um kurz nach acht bereits im ICE. Hier endet unsere Reise in vier asiatische Hauptstädte.








Hier noch ein Hinweis auf ein Bauprojekt, das 2026 in einem der grünsten Stadtteile von Singapur entstehen soll:
Gebaut in Malaysia, errichtet in Singapur. Die Zwillingstürme sollen als größter Fertigbau der Welt aus dem Boden wachsen, 56 Stockwerke hoch sein – das sind 200 Meter – und als Tor zur grünsten Allee Singapurs wahrgenommen werden.
Die Landgewinnung von Singapur wird von den Nachbarländern kritisch gesehen. Sand ist inzwischen ein knappes Gut und besonders Indonesien beklagt den Verlust mehrerer unbewohnter Inseln. Illegale Sandgewinnung wird kritisch gesehen, weil es ein Eingriff in das Ökosystem des betroffenen Landes ist.
Einfach Großartig, sehr beeindruckend! Dankeschön, für die Mühe, diese wunderschöne Reise in Wort und Bild festzuhalten.
LG Katrin