Inzwischen sind wir einen Tag weiter. Gestern nach dem Lunch durchfuhren wir wieder das Reserve auf der Suche nach den Big Five. Wir begegneten sehr vielen Elefanten, dabei erklärte uns Roan, dass ältere Tiere es gelernt haben sich selbst runter zufahren und einen Safari Jeep nicht als Bedrohung anzusehen. Jüngere Exemplare reagieren schnell aggressiv, das konnten wir bei einem Jungbullen miterleben. Er „plusterte“ sich auf, wackelte bedrohlich mit dem Kopf, wand sich dann aber doch ab und ging uns aus dem Weg. Erneut sahen wir die drei Nashörner und dies sollte auch nicht das letzte Mal sein. Als wir dann wieder mit Wein und Snacks inmitten einer großen Herde von Impalas, Eland und Hartebeest Pause machten, bemerkten wir eine Unruhe unter den Tieren. Zuerst schoben wir das auf ein Gnu mit weißem Schwanz, das hier versuchte, sein Territorium zurückzuerobern. Doch unser Guide Roan klärte uns auf: Es war sehr windig und dies begünstigte die Jagd für die Raubtiere. Sie können so von ihren Beutetieren schlechter entdeckt werden. Diese wiederum wissen das und reagieren mit hoher Nervosität und sind ständig in Bewegung.
Nach unserer Rückkehr ins Camp trafen wir uns erneut zum Abendessen, dass aufgrund des Windes drinnen serviert wurde. Wir saßen noch lange zusammen und unterhielten uns bestens. Dabei stellte sich heraus, dass andere Gruppen erfolgreicher auf ihrer Safari gewesen sind. Konnten sie den scheuen Gepard (Cheetah) kurz vor Ende ihrer Tour doch noch vor die Linse bekommen.
Diesen Erfolg nahm sich unser Guide Roan zu Herzen und war noch mehr bemüht, dieses scheue Tier auch uns zeigen zu können. Unser heutiger Morning Drive wurde davon so stark beeinflusst, dass wir drei Viertel der Zeit nur dessen Spuren im Sand nachfuhren. Zu sehen bekamen wir ihn trotzdem nicht, man kann es eben nicht erzwingen. Dafür sahen wir eine neun Tiere starke Gruppe von Giraffen und wenig später vier Löwinnen, die scheinbar schliefen. In Wirklichkeit beobachteten sie zwei Antilopen, die aufgrund des immer noch windigen Wetters ihnen sehr nahe kamen. Unser Jeep hat eine erfolgreiche Jagd der Löwen verhindert und die Antilopen vertrieben. Zum Abschluss unseres Morning Drives sichteten wir wieder die drei Nashörner, dieses Mal bei ihrer zweiten Lieblingsbeschäftigung – schlafend.
Nach der Rückkehr ins Camp war es dann so weit, es hieß Koffer packen, ein letzter Brunch mit allen zusammen und dann hieß es Abschied nehmen. Unser Guide brachte uns zurück zum Haupttor, dort erhielten wir unser Autos und unsere Koffer waren auch schon da. An diese beiden Tage werden wir noch lange zurückdenken.
Schnell erreichten wir mit unserem Auto die N2 und fuhren gen Süden, vorbei an Port Elisabeth. Unsere Fahrt führte uns nach Storms River Village, doch zuvor machten wir zwei Stopps.
Zuerst besichtigten wir Jeffreys Bay. Aus dem Fischerdorf, in dem ein Walfänger namens Jeffreys einen kleinen Laden unterhielt, ist inzwischen ein angesagter Ferienort geworden. Das liegt an den endlosen Sandstränden, die zum Baden und Spazierengehen einladen, aber vor allem an dem Surfspot.
An der St. Francis Bay unterbrachen wir unserer Fahrt gleich zwei Mal. Zuerst schauten wir uns vom weißen Sandstrand aus die hübschen reetgedeckten Häuser an, dies soll einmalig in Südafrika sein. Dann fuhren wir quer über die Halbinsel und machten unterhalb des Seal Point Lighthouse einen kleinen Spaziergang am Strand. Der markante Leuchtturm wurde 1878 errichtet, nachdem vielen Schiffen die Riffe vor dem Kap zum Verhängnis geworden waren.
Es dauerte nur noch eine knappe Stunde, bis wir unseren Wagen auf dem Parkplatz und unser Gepäck in der neuen Unterbringung abstellten. Auch im „At the Woods“ war der Swimmingpool so klein, dass er mich nicht locken konnte. Stattdessen machten wir ein kleines Nickerchen, schließlich waren wir schon seit 5 Uhr auf den Beinen.
Storms River Village war schnell besichtigt. Dem einzigen Diner des Ortes, in dem die Zeit stehen geblieben scheint, ist eine kleine Privatbrauerei angeschlossen. Die Einnahme des Abendessens verbanden wir mit einer Kostprobe einer kleineren Auswahl derer Biere. Unsere Beurteilung war knapp – nun ja.
Unsere Route: